Filme von früher, heute gesehen. Teil 1
Es kommt vor im harten Alter von 43, dass man wieder mal einen Samstagabend alleine verbringt, Tee trinkt (Biodynamischer First Flush), in der Küche raucht, das ZEIT-Magazin liest, die Wochenendbeilage der NZZ (nicht vergessen: Erri de Lucca wieder hervorkramen!) und, weil die Nacht so früh einfällt im November, man schon um acht Lust hat auf einen «Spätfilm» im Pantoffelkino. Nun hatte ich unlängst nicht wenig Freude an meiner Premiere mit Bridget Jones, tipptopp serviert vom Schweizer Fernsehen SF2 im Originalton. (Sagt nicht, ich hätte mich dort unter meinem Niveau amüsiert...) Item: Mein Fernseher scheint sich an meine Gewohnheiten zu erinnern und so krachte ich direkt in den Audiokanal 2 von «Forrest Gump». Oscarbeladen und von mir bis dato ignoriert auch der Film. Mal sehen. Give it a try. Ich sah viel zu lang. Es kam schlimm. Erstens: Statt mit guten alten «Four-Letter-Words» drangsalierte man mich mit teutonischer Fäkalsprache. Besonders absurd in der Woodstock-Episode: «Gebt mir ein S… Gebt mir ein C…» Gott, nein! Umschalten ging nicht bzw. nur bedingt. Brav erklärte die Stimme aus dem Off, was sich auf der Szene abspielt. Dieses Deutsch für Sehbehinderte ist ein immerhin leicht verstörendes Element in einem Film, der wohl auch auf Amerikanisch grottenschlecht sein muss. Also zweitens: Woddy Allen hat es mit «Zelig» geschafft, einen Mann durch die unwahrscheinlichsten Zeitläufte zu jagen. Zemeckis scheitert mit einem ähnlichen Konzept auf der ganzen Linie. Und ich habe nach einer Stunde noch ein Buch auf dem Nachttisch gefunden und der Qual ein Ende bereitet. Meinungen dazu? Erklärungen. Widerreden?
epper - 14. Nov, 22:10
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