4
Sep
2007

Die Mitte des Volkes

Wer das Tagi-Magi am letzten Samstag nicht gelesen hat, sollte das nachholen: Der Tauchgang in die Tiefen des SVP-Sumpfes hat mich animiert, meinen ersten Leserbrief* seit zehn Jahren zu schreiben...
*Heutzutage ist ja das ganze Internetdings ein Leserbrief-Kosmos, ich weiss, aber ich bin "äs altmodischs wäse..."

20
Aug
2007

Aufgabe Nr. 11 für meine Analytikerin

Letzte Nacht träumend verbracht und zwar von einem kurzen Zeitungsartikel, der Bezug nimmt auf ein Buch von mir. Nun muss in Klammer angemerkt werden, dass ich mich seit Jahren schwertue, mich scheue, den Verlagen ein Buchprojekt vorzuschlagen. Das kann warten. Was würde ich mit Absagen anfangen?! Ich habe selten "Knock-Outs" in meinem Leben einfach so weggesteckt: Furcht also. Kein Buch also auch. Nun träumt es, eine Zeitung von Rang preise mein Werk an mit den höchsten Tönen; fiebrig lese ich, vergesse das Gelesenen sofort wieder, lese weiter, lese die bibliografischen Angaben... Ein Erwachen im Traum wischt alles weg. Alles, alles ist weg, träumt es weiter, nur nicht der Ort der Publikation. Köln... Ich weiss (es weiss): Alles wird einfach. Nur dem grossen Kölner Verlag - es gibt ihn, fantasiere ich - diese Rezension schicken; (ich habe kein Buch geschrieben, das wissen mein Traum und ich...) Anyway: alles wird einfach, faxen, anrufen... und, wie aus dem Zylinder des grossen Magieres hervorgezaubert, ist auch das Buch Tatsache...

Bitte, bitte, wer schreibt diese Rezension?

11
Aug
2007

Vertigo



“Vertigo” sehen, als sei es das erste Mal. Ganz da sein in der Erregung und der Angst und wenn am Schluß* die Nonne auftaucht gefriert die Zeit, läuft dann ewig das Rückgrat auf und ab - es schaudert, es schaudert mich - und noch bevor Madeleine fällt, schlägt das Herz in Erwartung des Fallens einen Akkord, sendet bei jedem Schlag ein Bild der Angst ins Hirn.

*Dies oben ist natürlich nicht die Schlussszene; bei mir funktionieren Filme nur im Kino und allenfalls vor meinem guten alten Grundig.

5
Aug
2007

"Return To Sender" (Elvis)

Die Schw. Volkspartei will's wissen: Die Schw. Fahne lacht und die schwarzen Schafe werden mit einem herzig=sanften Tritt nach "draussen" spediert. Man hat instinktiv das Bedürfnis, seine Hände zu waschen, nachdem man den Briefkasten geleert hat. Vorangekündigt war es ja: Die SVP würde alle Schweizer und Nichtschweizer Haushalte mit Ihrer Propaganda ein- und zuzudecken. (Wieso decken nicht die schwarzen die weissen Schafe?) Mit Lenin fragen wir: "Was tun?". Die Unterschriftenbögen mit der Ausbürgerungsinitiative in den Müll stopfen oder doch ein Stück Klebeband opfern? Lesen Sie, wie es andere machen: (Für diesen Link SVP-SPAM-BACK allerdings übernehme ich keine Haftung (Strafandrohung der SVP)). Ich möchte nur zu bedenken geben, dass auf dem Bogen steht, dass alle, "auch unvollständig ausgefüllte" Bögen zurückgeschickt werden sollen. Ist ein leerer Bogen nicht auch unvollständig ausgefüllt?

3
Aug
2007

Feels No Pain

snow
Für Maria (sometimes)

And a Rock feels no pain
And an island never cries


Als ich noch mit Dir so scheinbar
Sicher die grünen Wiesen hinauf
Und in die Wälder hinein
Im ersten Jahr mit Dir
Und eines Nachts nach Deinen Tränen
Geh’n wir Arm in Arm
Den schon oft begang’nen Weg
Sehen Riesen, Bären, Geister
In den Bäumen, in den Wolken hoch
Am Himmel oben
Und bannen sie sogleich
Und es wurden gute Träume
Im ersten Jahr
Diese Nacht mit Dir
Suche ich weiter
So lange schon
Vermissten Kinderbuch
Und ich sehe nur
Den bösen alten kranken Baum
Der den Jungen packt mit seinen Klau’n
Ich sitz’ allein. Grossvater ist
Gestorben. Die Liebe fort
Das Beten macht die Lippen hart
Ich hass’ den Leib, der mir bleibt
Und fordert Tag für Tag Tribut
In meinen Träumen seh’ ich Dich
Eine alte Frau, ein helles freundliches Gesicht
Doch nie verzeih’ ich mir
Dass Du mich gerettet hast
Aus meiner grossen Nacht
Mir bleibt
Eine Stille nur
Die schreit

20
Jun
2007

Vor dem längsten Tag

Der grosse Niederbipper Schriftsteller Gerhard Meier ist 90 geworden. Und zwar am selben Tag, an dem auch ich einen runden Geburtstag feiern kann. Es wird ein langer Tag werden, golden von Sonnenstaub und dunkel verhangen am Abend. Vielleicht braucht man die Leselampe für die «Toteninsel»…
Lesen Sie auch meine Spurensuche am Jurasüdfuss.

16
Jun
2007

De Waascht

Eppers Tontest Nr. 5
De Waascht - Es Thurgauer Idüll

30
Apr
2007

Ich sah Gott und/oder Bob Dylan

Teil 1. Bierflaschen nuckelnd wie die Eishockeyfans, die sonst diesen Ort bevölkern, sassen Willi und ich auf den "billigen" Plätzen (88.--CHF) im Zürcher Hallenstadion, "a million miles away" von der Bühne. Ehrensache sind unsere Pilgerfahrten zu "His Bobness" seit vielen Jahren. Man schrieb, weil die Wartezeiten immer kürzer werden vor Dylan-Konzerten, keine imaginierten Setlists mehr auf, liess die Notizbücher von den Stiften unberührt... aber das Wünschen kann ja vielleicht doch helfen. Willi wartete auf "Things Have Changed" und "Ain't Talkin'" mit nicht schlechten Chancen. Ich wollte "Slow Train" hören, all die christlichen Gospelsachen (Vergiss es Felix!) oder wenigsten "New Morning" (wie im Herbst 2005!) Willi gewann 1:0. Dylan begann die Reise in Alice's Wunderland mit "Tweedle Dee & Tweedle Dum" (aus "Love and Theft, 2001), ein Lied das ich schon immer mochte, also vielversprechend der Beginn. (Die Setlist auf Billy Pagels Site) Wir horchten und schauten, die Köpfe 30 bis 40 Grad verdreht, solange Dylan die wiedergefundene Axt schwang. Schon das vierte Stück, "It's Alrigt Ma, I'm Only Bleeding", hingerockt und klar prononciert, beendete die Gitarrenarbeit und unsere Halsstarre: Mit geschlossenen Augen sah man mehr. "Girl from the North Country" war zum Weinen schön, "Visions Of Johanna" erhaben, "Things Have Changed" mit den hingetupften Geigenklängen teuflisch, bacchantisch, für mich der Höhepunkt des Konzerts! Ein Höhepunkt der nachwirkte, sogar das das Hauptset abschliessende "Blowing In the Wind", sonst schwer zu ertragen, bewegte mich! Zu den Zugaben strömten das Volk und wir dann doch noch nach vorn, um uns endlich so richtig alleine zu fühlen: "How does it feel to be on your own..." ("Like a Rolling Stone"). Schon ein Hexenmeister der Dialektik, der Dylan. Chapeau!
Night of the living dead

lieber epper als niemert

Betrachtungen. Manchmal Urteile.

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Kafkas Reisetagebuch, Paris, 11. September 1911. «Auf...
noemix - 4. Nov, 11:44
Merci beaucoup! A suivre...
Merci beaucoup! A suivre ici: https://epper.twoday.net/st ories/1022422362/
Epper - 23. Apr, 18:51
Bis vor kurzem war ich...
Bis vor kurzem war ich der festen Überzeugung, dieser...
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